Die Zielsetzung der Blue Devils Weiden vor der Saison 2023/24 war klar: Es soll der Aufstieg in die DEL2 realisiert werden. Nach einer überragenden Hauptrunde und fast makellosen Playoffs sind die Blue Devils im Playoff-Finale angekommen. In der „best-of-7“-Serie gegen den Hauptrundenersten der Oberliga Nord, die Hannover Scorpions, sind nunmehr vier Siege notwendig, um den Aufstieg in die DEL2 Wirklichkeit werden zu lassen. Los geht es am Sonntag, 14. April, um 18.30 Uhr in der ausverkauften Hans-Schröpf-Arena, auch das zweite Heimspiel am 19. April ist bereits ausverkauft.
Nach der Finalteilnahme in der Vorsaison haben sich die Blue Devils Weiden auch in der Saison 2023/24 für das Playoff-Finale der Oberliga qualifiziert. Die Tilburg Trappers leisteten im Halbfinale mächtig Gegenwehr, doch letztlich setzten sich die Blue Devils mit 4:1-Siegen in der „best-of-7“-Serie durch und sicherten sich die zweite Finalteilnahme in Folge. Nachdem es in der Vorsaison ein bitteres Ende in Spiel 4 gab, soll ab Sonntag der große Wurf gelingen. Noch vier Siege stehen zwischen den Blue Devils und der DEL2.
Meine Mannschaft zeigt in den Playoffs eine hohe Laufbereitschaft – speziell auch im Halbfinale. Im Finale werden zudem die Special-Teams ausschlaggebend sein. Und natürlich gehört auch Glück (und Pech) dazu.
– Sebastian Buchwieser im Powerplay-Podcast –
Mit den Scorpions kreuzten sich die Wege in den Playoffs schon einmal: In der Saison 2018/19 standen sich beide Mannschaften in der ersten Playoff-Runde gegenüber. Für die damaligen Blue Devils waren die Scorpions in der „best-of-5“-Serie eine Nummer zu groß. Die Blue Devils schlugen sich jedoch achtbar und errangen immerhin einen Sieg. Die Serie ging schließlich mit 3:1-Siegen an den Nord-Vertreter. Aus dem aktuellen Devils-Kader mit dabei waren damals bereits Blue-Devils-Verteidiger Adam Schusser und Stürmer Tomáš Rubeš.
Worauf es im anstehenden Finale mit den Hannover Scorpions ankommt, darüber sind sich Trainer Sebastian Buchwieser (aus dem Powerplay-Podcast) …
Die Mannschaft, die es mehr will, hat höhere Chancen das Finale für sich zu entscheiden.
und der sportliche Leiter Jürgen Rumrich einig:
Am Ende wird es auf Kleinigkeiten ankommen. Beide Mannschaften haben sehr viel Erfahrung in allen Mannschaftsteilen und auf der Trainerbank.
Der Gegner: HANNOVER SCORPIONS
Als Meister der Oberliga Nord und Halbfinalteilnehmer in der Vorsaison galten die Hannover Scorpions bereits vor der laufenden Saison als einer der Topfavoriten auf eine Finalteilnahme. Ein entsprechend besetzter Kader, die erneute Meisterschaft in der Oberliga Nord und souveräne Playoffs führten die Scorpions – wie die Blue Devils – in das anstehende Finale und den Showdown um den Aufstieg in die DEL2. Sowohl die Höchstadt Alligators (3:0) als auch die Stadtrivalen Hannover Indians (4:0) konnten den Scorpions im Achtel- bzw. Viertelfinale kein Bein stellen. Erst im Halbfinale gaben die Scorpions – wie die Blue Devils gegen Tilburg – ein Spiel ab. Zu mehr reichte es für den Gegner, die Heilbronner Falken, jedoch nicht. Die Scorpions zogen mit 4:1-Siegen in das Finale ein. Mit zwölf Spielen haben die Scorpions und die Blue Devils gleich viele Playoff-Spiele in den Beinen.
Mich freut es, dass es jetzt so gekommen ist – da muss man den Scorpions, wie auch meiner Mannschaft, ein großes Kompliment aussprechen – wir waren die großen Favoriten vor der Saison. Wir haben diese Favoritenrolle in der Hauptrunde und in den Playoffs eindrucksvoll bestätigt.
– Sebastian Buchwieser im Powerplay-Podcast –
In der laufenden Saison 2023/24 schlossen die Scorpions unter Trainer Kevin Gaudet die Hauptrunde der Oberliga Nord letztlich souverän auf Rang eins ab. Lange Zeit lieferten sich die Scorpions ein Duell mit den Moskitos Essen, setzten sich im letzten Saisondrittel jedoch ab und sicherten sich den Meistertitel in der Nordstaffel. Dabei verbuchten sie in 44 Spielen 35 Siege für 102 Punkte und erzielten 183 Tore bei 99 Gegentoren. Mit einer Erfolgsquote von 22,1% verbuchten die Scorpions das drittbeste Powerplay der Oberliga Nord. Während den Playoffs steigerte der kommende Gegner der Blue Devils diesen Wert auf 23,8% (zehn Tore aus 42Möglichkeiten). In Unterzahl konnte die Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet in der Hauptrunde 84,2% der Situationen ohne Gegentor überstehen (Rang vier). In den drei absolvierten Playoffrunden steigerten sich die Scorpions auch hier und erhöhten ihre Quote auf 87,2%.
In einem Finale braucht man Konstanz und unglaubliche Disziplin. Aber in einem Finale ist alles ausgeglichen. Man kennt seine Gegner in den Oberliga-Play-offs nicht. […] In der Oberliga spielst du nur in den Play-offs gegen die Süd-Vereine, mit denen es bis dahin keinerlei Berührungspunkte gegeben hat. Von daher ist das ganz schwierig.
– Kevin Gaudet via ONetz –
Der Kader der Hannover Scorpions ist auf das Ziel „Aufstieg in die DEL2“ getrimmt. Zum verfügbaren Personal von Trainer Kevin Gaudet gehört unter anderem der Kanadier Allan McPherson, der vor der Vorsaison aus der slowakischen Liga in die Wedemark wechselte und seither in 94 Spielen stolze 213 Scorerpunkte sammelt. Daneben konnten die Scorpions vor der Saison mit Dylan Wruck einen Akteur aus der DEL in die Oberliga locken. Wruck zeigte auch zwei Ligastufen niedriger sein Können und verbuchte bislang 72 Scorerpunkte (49 Spiele). Er stürmt im ersten Block zusammen mit dem Ex-Selber Pascal Aquin und dem langjährigen Scorpionsakteur Christoph Kabitzky, die beide ebenfalls zu den Topscorern der Scorpions gehören. Pascal Aquin ist derzeit mit 24 Punkten sogar der Playoff-Topscorer der Oberliga. Der angesprochene Allan McPherson bildet zusammen mit dem nachverpflichteten Davis Koch und Justin Kirsch eine Sturmreihe.
Nach dem Saisonstart stießen mit eben jenem Davis Koch (zuvor u.a. ERC Ingolstadt, EV Landshut und Krefeld Pinguine), Patrick Glatzel (Leipzig) sowie Aaron Reinig, Travis Oleksuk und Michael Knaub (alle drei in der Vorsaison mit Rosenheim im Finale) gleich fünf Nachverpflichtungen zu den Scorpions, die den Kader nochmals aufwerteten.
DIE HISTORIE: BLUE DEVILS – SCORPIONS
Zurückliegend gab es bereits zwei gemeinsame Playoff-Serien, eine gemeinsame Ligenzugehörigkeit gab es hingegen (noch) nicht.
In der Saison 1993/94 traf der 1. EV Weiden in den Playoffs der Oberliga nach einem Sieg im Achtelfinale über den Herner EV (3:0) auf den ESC Wedemark. In einer „best-of-3“-Serie setzten sich die Niedersachsen mit 5:4 und 6:2 gegen den 1. EV Weiden durch. Anschließend schied der ESC Wedemark gegen Bad Tölz aus den Playoffs aus.
Das zweite Aufeinandertreffen, jetzt als Blue Devils Weiden und Hannover Scorpions, liegt erst fünf Jahre zurück. Im Achtelfinale der Playoffs 2018/19 standen sich beide Mannschaften gegenüber. Die Blue Devils zogen als Siebter der Oberliga Süd in das Achtelfinale ein und trafen dort auf den Zweitplatzierten aus dem Norden, die Scorpions. In einer engen Serie sicherten sich die Blue Devils durch einen Treffer von Herbert Geisberger 17 Sekunden vor der Schlusssirene das erste Spiel (3:2). Anschließend kamen die Scorpions in der Hans-Schröpf-Arena zu einem ebenfalls knappen 5:4-Auswärtssieg. Auch hier fiel der Siegtreffer erst zehn Minuten vor Spielende. Partie Nummer drei in der Wedemark ging mit 6:2 klar an die Scorpions. Die Entscheidung zugunsten der Niedersachsen fiel dann in der Verlängerung von Spiel vier in Weiden. Die Blue Devils hatten im dritten Drittel durch Matt Abercrombie einen zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand ausgeglichen. In der Verlängerung waren dreieinhalb Minuten gespielt als Patrick Schmid den 4:3-Siegtreffer für die Hannover Scorpions erzielte. Für die Scorpions war anschließend im Halbfinale Schluss als sie am späteren Aufsteiger EV Landshut scheiterten.
Es ist angerichtet für das Gipfeltreffen der beiden Top-Teams der Liga. Die (An-)Spannung steigt. Und an unsere Jungs:
„Werdet zur Legende!“
Das Ziel der Blue Devils ist klar definiert – das Finale kann beginnen!
– Jürgen Rumrich –